Wir sind auf der Rückfahrt, tauschen Adressen, verteilen Blaubeeren (gestern gab es nur eimerweise für 700 Rubel (10 Euro) diese Frucht am Straßenrand). Der Himmel ist strahlend blau und wir haben 700 km vor uns. Viele Gespräche und Umarmungen finden während der der Pausen statt. Durch die Fahrt war die gemeinsame Basis bereits vorhanden, über Parallelen wird das Miteinander vertieft. Von Meinhard, unserem Österreicher Neurologen, erfahre ich, dass die Busgemeinschaft zu einem Geschenk für ihn heranwuchs. Er ist ebenso ein Naturfreak und macht erstmalig eine Busreise. Petra aus dem Allgäu hat auch auf dieser Fahrt sämtliche Natursehnsüchte unterdrückt. Jeanette wollte aus Minsk direkt nach Hause fahren, sie ist leider nicht mehr dabei. Vor der Grenze gestaltet sich die Abgabe der Transponder recht schwierig. Trotz der tollen Info-Blätter finden wir die Stelle nicht und fahren nach 2 herumgeirrten Stunden mit ihnen über die Grenze. Wir verzichten also auf das Pfandgeld. Bei einer der ersten Grenzkontrollen auf weißrussischer Seite bemerkt der Beamte beim Blick in unser Chaos:“ Sehr Gut“. Welch ein Humor, herrlich! Anschließend wieder Schlangestehen, Blaubeeren gegen Äpfel und Birnen tauschen, herzliche Begrüßung unserer Neuzugänge, wenn Lücken entstehen, weil einzelne Fahrer grad im Shop sind, wird von anderen Deutschen gehupt, gedrängelt, genervt. Wir bleiben entspannt, Dank der Müdigkeit sind eh keine schnellen Bewegungen mehr drin. Noch ’ne Stunde verstreicht, die durch die Zeitverschiebung in Belarus verlorene Stunde kehrt zurück und wir passieren auch die polnische Seite. Bis Warschau sind es dann noch 280 km. Gegen 22.30 Uhr erreichen wir das Hotel, die Mägen knurren, aber die Küchen in den umliegenden Kneipen haben Schluss. Etwas Wein gibt es noch, etwas Unterhaltung, dann auch noch etwas Schlaf…