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Tag 9 Moskau – Stau

Strömender Regen. Abfahrt für schlaffe 250 km nach Moskau im Konvoi. Die Stimmung war etwas auf dem Tiefpunkt. Viele sind müde, genervt, Spannungen im Zwischenmenschlichen treten auf, eine fehlende Nacht, Mahlzeit oder Bewegung ist kein Ding – hier ballt sich jedoch das Fehlende gerade und es regnet. Bei einem Halt am Straßenrand versetze ich meine Brille hinterm Busch. Finde sie zwar wieder, jedoch Bügel ab. Die erste Brille kam gleich auf dem 1. Campingplatz abhanden…Ähnlich ergeht es mir mit Schreibgeräten, 6 bereits entschärft – die Menge der Infos geht nicht mehr rein. Tja! Das Gruppengefühl kam ein wenig ins Wanken, in den Vordergrund treten Bedürfnisse der Einzelnen. Der gestrige Applaus erschien mir bereits etwas dünn. Jetzt sind wir mitten im Stau. Das sei wohl häufig vor Moskau der Fall. Beim nächsten Stopp erhalten wir die Info, nicht im Konvoi auf den Roten Platz zu dürfen, die Polizei hat’s verboten. Es wurde spontan ein Parkplatz gefunden und Busse zum Transport, Wahnsinn! Die Biker stießen völlig durchnässt hinzu, die Witterungsbedingungen sind einfach heute miserabel. Carsta war inzwischen an der letzten Tanke zurückgeblieben, einer der letzten FF hat sie eingesammelt. Ist schon ein Schreck! Jetzt fährt Andre neben uns, mit dem ersten russischen Fernsehen auf dem Beifahrersitz. ein russischer Offizier hatte spontan 8  Leuten angeboten, einen Fallschirmsprung zu wagen. ein russe sprang mit und filmte die Aktion, nach 3 Std. Einweisung aus 400 Metern Höhe. Alle Achtung! Michi hat inzwischen im „stop and go“ den Bügel wieder provisorisch montiert, Susanne hatte einen Cellagon – Vitamindrink gezaubert, eben reicht Gordon ’nen heißen Tee durch’s Wagenfenster, die Motivation kehrt zurück. Moskau wir kommen! Ein Russe ist gerade mit seinem Schlitten in den Graben gerutscht, er lacht! Gegen 18 Uhr, nach ca. 9  Std. Fahrt, erreichen wir das Grab des unbekannten Soldaten im strömenden Regen, legen Blumen nieder, das erste russische Fernsehen ist dabei. Anschließend ab ins Hotel, aber leider versagt der Navi gänzlich, wir landen außerhalb Moskaus in einem Neubauviertel und irren herum, im Regen, Ein Taxi lassen wir dann für 1000 Rubel vorfahren, 22 km zurück und landen wieder erst gegen 23. Uhr, müde und hungrig. Eine Kneipe hat noch auf, aber Küchenschluss. Netterweise bringt der Kellner etwas Käse, Brot und Melone und es gibt Bier und Wodka. Er schläft im Stehen hinter der Theke als wir endlich aufbrechen…

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