Auch die erst Nacht im Hotel fiel wieder recht kurz aus, 7 Uhr wecken, packen, frühstücken und ab zum Treffpunkt – Koffergriff per due – Gepäck kopfüber treppab – egal – dabei sein ist alles.
Die Kranzniederlegung zu Ehren der Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges darf nicht verpasst werden. Mit wehenden Fahnen geht’s durch Kaliningrad zum Mahnmal. Vor diesem ein berührendes Gespräch mit Meinhard – einem Österreicher Neurologen – welcher auch einen Terrier hat (wir haben 2 schwarze russische Terrier), in den Bergen wohnt – und ähnlich unserem Oscar lange Radtouren quer durch die Welt liebt. Heute war einfach Heultag! Während der Ansprachen Gänsehaut. Wir gedachten der Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges und Owe sprach mit der Entschuldigung für die grauenvollen Taten der Menge aus dem Herzen. Auch Igor von den Nachtwölfen war wieder dabei.
Seine Leute eskortierten uns von A. nach B. Sie kamen letztes Jahr anlässlich des Jubiläums der Beendigung des Zweiten Weltkrieges zum sowjetischen Ehrenmal in Berlin. Meine Hochachtung. Weiter ging’s nach kurzer Pause Richtung Tapiau – die Dorfgemeinschaft hatte uns eingeladen. Immer wieder Gespräche, die die Seelen berühren und verbinden…die stark machen für den Weg…In Tapiau dann wieder ein warmherziger Empfang mit Gesang – welcher spontan zu einem Polonaise einlud.
Der Bürgermeister begrüßte uns und betonte die Notwendigkeit unserer Friedensfahrt, sein Stellvertreter sprach als Mensch zu uns und hob hervor, dass unser Besuch genau zur richtigen Zeit kommt. Gänsehaut…Ein Einwohner sprach in typisch russischer Uniform zu uns: …wenn Russland und Deutschland zusammenhalten, hat die Nato keine Chance…
Wir legten im Gedenken an die gefallenen Soldaten vom Napoleon Krieg Blumen nieder – 2 Blumen jeweils im Gedenken an die Toten (eine Blume zum Feiertag). Da viele nur eine Blume hatten, gingen wir zu zweit. Anschließend begegneten wir einem Bewohner des Ortes, der 20 Jahre in Hamburg wohnte und arbeitete, und jetzt seit 5 Jahren wieder in Tapiau wohnt. Er wollte uns unterstützen und spendete 5000 Rubel (70 Euro).
Es war Buchweizengrütze für uns gekocht worden. Eine interessante Erfahrung – schmeckt reisähnlich. Kurz vor der Abfahrt noch eine Begegnung mit einer Deutschen, welche mit Ihrem russischen Mann seit 14 Jahren in NL wohnt und einmal jährlich dessen Mutter in Tapiau besucht. Während wir Ihr unsere Friedensgedanken unterbreiteten, holte er fix 2 Gläser von Mutters guter Marmelade. Wir freuen uns drauf. Weiter ging’s Richtung Siauliai. Wir fuhren langsam Richtung Grenze nach Litauen. Dort eingetroffen hieß es wieder warten…Inzwischen waren unsere Friedensfahrer mit Hund wieder dabei…Sie hatten auf der Anreise zum BBT Pech, Autopanne – Wagen musste in die Werkstatt – sind dann irgendwie trotzdem zum BBT gelangt – und hatten uns nun wieder eingeholt – großartig! Nun hieß es wieder Geduld, Geduld…Mehrere Stunden….die Sonne ging unter, es wurde getanzt, gelacht, gegessen, geredet… Irina und Alexander im Wagen vor uns kennengelernt, Toilettengang mit Passport absolviert…Info, dass es Schwierigkeiten gäbe – endlich die Erlösung – mit Volldampf durch die Nacht – Alexander fuhr ’nen heißen Reifen – Ankunft in S. weit nach Mitternacht!